Das war das EarthLab!
Wie neue Dialogplattformen helfen, das Potential von KI für Nachhaltigkeit nutzbar zu machen
![Foto von Simone Kaiser, Stellvertretende Leiterin des Fraunhofer CeRRI](../renderingassets/legacy/Foto-Simone-Kaiser-320x320.jpg)
veröffentlicht am
Wie können Daten helfen, die Artenvielfalt oder das Klima besser zu schützen? Wie können diese Daten am besten erfasst und ausgewertet werden? Helfen hier vielleicht akustische Daten? Welche Möglichkeiten gibt es für eine dynamische Messung von städtischer Luftqualität? Und wie können die Orang-Utan auf Borneo von Künstlicher Intelligenz profitieren?
Im Microsoft EarthLab am 12. und 13. Februar entwickelten KI-ExpertInnen und VordenkerInnen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit in einen eigens dafür entwickelten Dialog- und Ideationformat des Center for Responsible Research (CeRRI) des Fraunhofer IAO gemeinsam neue Ideen für KI-Lösungen zum Schutz der Erde.
![](../renderingassets/../renderingassets/legacy/EO0Q3665-Kopie.jpg)
Um die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz für mehr Nachhaltigkeit nutzbar machen, braucht es die Verknüpfung von verschiedenen Expertisen: Während Data Scientists genau wissen, welche Arten von Daten wie erfasst, kombiniert und ausgewertet werden können, bringen Nachhaltigkeits-ExpertInnen das notwendige Fachwissen für die Lösung von konkrete Umweltfragen ein. Perspektivenvielfalt ergibt sich jedoch häufig nicht von selbst. Notwendig sind geeignete Plattformen und Räume, in denen sich die Vertreter/innen unterschiedlicher Disziplinen begegnen und ein Verständigungs- und Ideationprozess ermöglicht wird. So können unterschiedliche Perspektiven kombiniert und neue Ideen entstehen.
Mit dem Microsoft EarthLab hat das CeRRI eine solche neue Innovationsplattform umgesetzt. Die Resonanz war riesig: Aus über 70 Bewerbungen wurden 50 ExpertInnen für KI, Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgewählt, die sich alle (!) auf den Weg nach Berlin gemacht haben. Teilgenommen haben u.a. Data Scientists, GeowissenschaftlerInnen, ForstökologInnen, KlimaforscherInnen und BiotechnologInnen. Darunter waren unter anderem sieben Fraunhofer-Institute, vier Technische Universitäten, das deutsche Geoforschungszentrum, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie, das DLR, verschiedene NGOs, Bundesministerien, die GIZ, der VDI und sowie einige Unternehmen (Konzerne, KMU, Start-ups). Zwei Tage Speed-Dating, kuratiertes Matching, Ideation, Ideen-Voting, Concept Development, Sprint Reviews durch den Projektbeirat und Microsoft-KI-Coaches und am Ende ein Pitch der besten Ideen bei der fiktiven Microsoft AI for Earth-Konferenz 2021 in Singapur – das war das EarthLab!
![](../renderingassets/../renderingassets/legacy/ESR02357.jpg)
Entstanden sind knapp 50 Ideenrohlinge, die neun besten wurden in interdisziplinären Teams zu Projektskizzen für neue KI-Nachhaltigkeitsprojekte ausgearbeitet. Entwickelt wurden bspw. die KI gestützte „DistrictHeatMap“ zur besseren Kontrolle von Abwärmequellen; eine „Cloud AI“ zur umfassenderen Klimamodellierung; das „MamiWata“ zur Kontrolle der Trinkwasserqualität in Brunnen in Afrika; eine KI-gestützte Lösung zur Wiedernutzung von Ressourcen; ein „Shazam4Nature“, ein holistisches System zur Überwachung von Biodiversität in der Landwirtschaft; „AirFlow“, eine Idee zur dynamischen Erfassung von städtischer Luftqualität; „RainforestRoadDetector“, eine Lösung zur Kontrolle von illegaler Abholzung und Biodiversität in Regenwäldern über Straßenbauaktivitäten; oder „Fishermen‘s Friend“, eine Idee für mehr Transparenz bei globalen Fischereiaktivitäten, gegen Überfischung und illegale Fischerei.
![](../renderingassets/../renderingassets/legacy/ESR03030.jpg)
Das Earthlab wird nachwirken. Die Netzwerke zwischen den TeilnehmerInnen sind geknüpft. Darüber hinaus können sich die Projektteams auf Microsoft AIforEarth Grants bewerben, mit dem Microsoft Zugang zu KI-Technologien zur Verfügung stellt und die TeilnehmerInnen auf dem Weg zur Umsetzung der neuen Ideen begleitet.