Digitalisierung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen
![Foto von Andreas Kleinknecht, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland, Public Sector](../renderingassets/legacy/Andreas_Kleinknecht_0355-1600x1067-320x320.jpg)
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Die Initiative D21 stellte heute auf dem 5. Fachkongress Digitale Gesellschaft gemeinsam mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier ihre Studie „D21-Digital-Index 2018 / 2019“ vor. Die Studie liefert jährlich ein umfassendes Lagebild zur Digitalen Gesellschaft. Sie misst den Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung und zeigt, wie die Menschen den technologischen Fortschritt in ihrem Privat- und Berufsleben adaptieren.
Digitalisierung ist der Megatrend des 21. Jahrhunderts. Durch digitale Prozesse, Produkte und Angebote prägen Unternehmen den technologischen Fortschritt und tragen maßgeblich zu Wohlstand und Wachstum in Deutschland bei.
Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Die gute Nachricht vorab: Mehr Deutsche denn je sind online. Laut aktuellem Digital-Index sind 84 Prozent der deutschen Bevölkerung online, das sind immerhin drei Prozentpunkte mehr als im vorherigen Jahr. Vor allem die Verbreitung des mobilen Internets hatte darauf großen Einfluss. Laut D21 nutzen inzwischen 68 Prozent der Bevölkerung das Internet mobil. Die älteren Generationen hatten übrigens den höchsten Zuwachs: 79 Prozent der 60 bis 69-Jährigen und mittlerweile 45 Prozent der über 70-Jährigen sind inzwischen online.
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Weniger Menschen im digitalen Abseits
Das stimmt auf der einen Seite zuversichtlich: Weniger Menschen stehen im digitalen Abseits. Auf der anderen Seite sind nach wie vor die jüngeren Generationen digital weitaus aktiver und Höhergebildete haben im Schnitt einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad als Menschen mit niedriger formaler Bildung, so dass an dieser Stelle noch einiger Nachholfbedarf herrscht. Für mich ist allerdings weitaus überraschender, dass sich die meisten Menschen digitale Kompetenzen selbst beibringen: Entweder durch Ausprobieren (58 Prozent) oder sie holen sich Hilfe bei Bekannten. Knapp jeder Fünfte bildet sich digital gar nicht fort (19 Prozent).
Dabei wird die Berufswelt grundsätzlich digitaler: Knapp die Hälfte der Berufstätigen geht davon aus, dass sich ihr Beruf in der näheren Zukunft spürbar durch die Digitalisierung verändern wird. 38 Prozent sehen darin Chancen für neue Jobentwicklungen in ihrem Arbeitsumfeld. 41 Prozent fühlen sich durch die Digitalisierung aber auch einem ständigen Lern- und Anpassungsdruck ausgesetzt.
Lebenslanges Lernen und Weiterbildung
Aus meiner Sicht – und die Zahlen belegen dies – bildet die richtige Ausbildung und lebenslanges Lernen die Voraussetzung für beruflichen Erfolg 84 Prozent der Berufstätigen sehen das auch so. An dieser Stelle setzen wir daher auch mit unserer eigenen Qualifizierungsinitiative an, in dem wir mehr Fortbildungsangebote im Bereich moderner Technologien bieten. An diesem Punkt sind wir wirklich alle gefragt, uns noch stärker in die Weiterbildung einzubringen: Unternehmen, Arbeitgeber, Politik und Verwaltung.
Offenheit gegenüber digitalen Anwendungen – aber Überforderung nimmt zu
Auch wenn der Digital-Index zeigt, dass die deutsche Bevölkerung sehr offen gegenüber neuen digitalen Anwendungen ist, etwa im e-Health Bereich, sollte uns ein Punkt zu denken geben: Viele Menschen fühlen sich überfordert , ob der Komplexität und Dynamik der Digitalisierung. Menschen wünschen sich Möglichkeiten, selbstbestimmter zwischen Offline- und Online-Zeiten zu wechseln. Dies müssen wir verstärkt in unseren modernen Arbeitswelten berücksichtigen und sowohl individuelle Rückzugsmöglichkeiten als auch unmittelbare menschliche Interaktionen in den Arbeitsalltag integrierbar machen.
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Letztendlich überwiegen aber aus Sicht der Deutschen die Vorteile der digitalen Welt: 41 % der Bevölkerung sind der Meinung, dass es negative Auswirkungen auf ihr Leben hätte, wenn es auf einmal kein Internet oder keine digitalen Geräte mehr gäbe – 2013 waren es noch 29 %. Wir haben also einiges geschafft, aber auch noch einiges vor uns.
Hier finden Sie die Pressemitteilung der Initiative D21, Herausgeber des Digital-Index 2018 / 2019.
Hier finden Sie die Studie des D21-Digital-Index 2018 / 2019.