#GemeinsamGegenSexismus: Wie Microsoft Diversität lebt
![Foto von Claudia Hartwich, Senior Director Human Resources](../renderingassets/personas/claudia-hartwich.jpg)
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Ein anzüglicher Kommentar, eine unerwünschte Berührung, eine zweideutige E-Mail: Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist vielschichtig und kann verschiedene Formen annehmen. Doch das Problem beginnt bereits viel früher: Sexismus ist ein breites gesellschaftliches Problem. Sexistische Vorurteile und Stereotypen finden sich in allen Altersgruppen, in allen Schichten, bei allen Geschlechtern. „Sexismus heißt, Menschen aufgrund ihres Geschlechts zu beurteilen, wenn ihr Geschlecht keine Rolle spielt“, sagte einst die US-amerikanischen Autorin Caroline Bird.
Aus dieser Beurteilung folgen Einstellungen und Handlungen, die schädlich für die gesamte Gesellschaft und ihre Organisationen sind: Sexismus hemmt wirtschaftliche Erfolge und verursacht Kosten, die tradierten Stereotype schaden Männern und Frauen dabei gleichermaßen. Laut einer Studie im Auftrag vom BMFSFJ haben 41% der befragten Frauen und 45% der befragten Männer bereits sexistische Übergriffe am Arbeitsplatz wahrgenommen oder waren selbst von ihnen betroffen. Die Auswirkungen sind weitreichend. Betroffene berichten von verringerter Leistungsfähigkeit, häufigen Fehlzeiten und – in letzter Konsequenz – auch Kündigungen. Doch Sexismus äußert sich nicht nur in konkretem Handeln, sondern auch strukturellen Benachteiligungen wie ungleicher Bezahlung, schlechterer Ausstattung für weibliche Fachkräfte oder mangelnder Repräsentation von Frauen in bestimmten Berufsgruppen und in Führungspositionen.
![Die Unterzeichner*innen der Erklärung 'Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung'](/de-de/berlin/renderingassets/gemeinsam-gegen-sexismus-1.jpg)
© Eventfotografen/Nils Hasenau
Bereits eine männlich dominierte Organisationskultur, in der sexistisches Verhalten vorkommt und als normal angesehen wird, erweist sich als schädlich für das berufliche Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen. Doch schon kleine Interventionen wie direkte Konfrontationen, klare Bekenntnisse von Führungskräften oder das Bereitstellen von Informationsmaterialen können dazu beitragen, sexistische Strukturen aufzubrechen. Die größte Hürde im Kampf gegen Sexismus und sexuellen Belästigung bleibt aber weiterhin die gesellschaftliche Tabuisierung.
Um dem entgegenzuwirken, hat Microsoft Deutschland am 26. Oktober 2021 die Gemeinsame Erklärung „Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung haben sich die Beteiligten darauf verständigt, einen Fokus auf Prävention und Sensibilisierung zu setzen, gegen sexistisches Verhalten einzuschreiten, klare Leitlinien anzuwenden und Beschwerdestellen einzurichten.
Die Erklärung ist das Ergebnis der Dialogforen gegen Sexismus, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammen mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF Berlin) durchgeführt hat. Verbände, Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen und kommunale Vertreter*innen haben sich dabei zu Sexismus ausgetauscht und wirksame Maßnahmen gegen Sexismus am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum und in Kultur und Medien in der Handreichung "Gemeinsam gegen Sexismus" zusammengetragen. Die Handreichung bietet einen Überblick über Sexismus in der Arbeitswelt, in Kultur und Medien sowie im öffentlichen Raum. Zeitgleich stellt sie Maßnahmen gegen Sexismus in den einzelnen Bereichen vor und zeigt anhand von Good Practice-Beispielen, welche positiven Auswirkungen sie haben können.
Microsoft geht bereits heute auf verschiedenen Ebenen gegen Sexismus vor. Vielfalt ist bei uns nicht nur ein Schlagwort, sondern fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur und unseres Wertesystems. Gemischte Teams sind für uns kein Selbstzweck, sondern ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir sind davon überzeugt, dass erst im Miteinander von verschiedenen Erfahrungen, Perspektiven und Kulturen Kreativität, Innovation und damit auch Erfolg wachsen kann. Wir sehen es als unsere Verantwortung, uns für Vielfalt einzusetzen, einen Systemwandel vorantreiben und psychologische Sicherheit schaffen, damit alle die Chance haben, sie selbst zu sein. Um diese Kultur zu fördern, unterstützen wir unterschiedliche Mitarbeitenden-Communities, darunter auch „Women at Microsoft“ genauso wie Partnerschaften mit externen Organisationen.
![Auf dem Foto sind Claudia Hartwich (rechts) und Helene Lamprecht (links) vor den Logos der teilnehmenden Verbände, Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und kommunale Vertreter*innen zu sehen](/de-de/berlin/renderingassets/gemeinsam-gegen-sexismus-2.jpg)
© Eventfotografen/Nils Hasenau
Eine sexismusfreie Unternehmenskultur ist nichts, das auf einem Stück Papier entsteht, sondern etwas, das aus dem kollektiven Handeln aller Mitarbeitenden entsteht. Indem wir unsere Teams divers gestalten, interdisziplinär zusammenarbeiten und verschiedene Perspektiven in unsere Prozesse und Produkte einbringen, kommen wir unserer Mission jeden Tag einen Schritt näher: Jede Person und jedes Unternehmen auf dem Planeten zu befähigen, mehr zu erreichen. Wir wissen, dass es viele Verhaltensweisen gibt, die zu einem integrativeren Umfeld führen können – und gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass Diversität keine Checkliste von Maßnahmen ist. Diversität ist eine kontinuierliche Reise, auf der es darum geht, Vorurteile zu erkennen, die Perspektive anderer empathisch einzunehmen und so zu handeln, dass Barrieren durchbrochen werden. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir diesen Weg gemeinsam weiter gehen müssen. Als Unternehmen, als Gesellschaft – und vor allem als Menschen. Denn für uns bedeutet Vielfalt nicht nur die Geschlechterverteilung – es geht vielmehr darum, dass sich alle Menschen mit allem, was sie ausmacht, authentisch in das ökonomische, gesellschaftliche und kulturelle Leben einbringen können.