Mit Weitsicht, Willen und einem konkreten Ziel zu mehr Nachhaltigkeit: Rückblick auf das dritte „Erde an KI…!?“-MeetUp bei Microsoft Berlin
![Foto von Isabel Richter, Communications Manager | PR Lead Microsoft Berlin](../renderingassets/personas/isabel-richter.jpg)
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„We choose to go to the moon. We choose to go to the moon in this decade and do other things, not because they are easy, but because they are hard, because that goal will serve to organize and measure the best of our energies and skills, because that challenge is one that we are willing to accept. One we are unwilling to postpone. And one which we intend to win, and the others, too. - JF Kennedy 1962, Houston, Rice University
John F. Kennedy hatte 1962 die Weitsicht, das Ziel einer Mondlandung zu stecken, den Mut, dieses Ziel auszusprechen, den Willen, sich und seine Regierung damit konkret messbar zu machen, und das Selbstvertrauen, auch mit den Verwundungen auf dem Weg gut umgehen zu können. Er hatte eine Vorstellung der Welt in 10 Jahren, die 1962 noch undenkbar war. Die Raumfahrttechnologie war noch nicht ausgereift dafür, aber er hatte sich getraut, in großen Schritten zu denken. Ein Ziel zu setzen und alle auf den Weg mitzunehmen. Dieses Beispiel veranschaulicht ein fürs andere Mal, wie wichtig Ziele sind – ob persönlich, als Regierung, als Gesellschaft oder als Unternehmen. Und wie ein Ruck entstehen kann, wenn man den Mut und das Rückgrat beweist, diese Ziele auch laut auszusprechen.
Microsofts Mondlandung 2050
Als im Januar Brad Smith, Präsident von Microsoft, von einer Microsoft Mondlandung sprach, hatte er mit der Metapher genau das ausdrücken wollen: Die Firma hatte sich ein Ziel gesetzt, das im Moment noch undenkbar ist, aber möglich und nötig, um etwas für die Menschheit zu erreichen und viele Gruppen zu mobilisieren. In diesem Fall Mitarbeiter, Kunden, Partner, Politik, aber sicher auch Teile der Gesellschaft.
Bei der Mondlandung von Microsoft geht es natürlich nicht um den Mond. Und um den Mars kümmern sich schon andere. Es geht dabei um unseren Planeten Erde. Und um die wissenschaftliche Erkenntnis, dass die steigende Konzentration von CO2 in der Atmosphäre maßgeblich für die Veränderung des Weltklimas verantwortlich ist. Die Menschheit muss weltweit ihre Emissionen senken, und das schleunigst. Und warum sollten Firmen wie Microsoft, die schneller voran gehen können als andere, um CO2-Neutralität zu erreichen, und die entsprechenden Ressourcen haben, dies nicht auch tun.
Das Ziel und der Plan: Bis 2030 wird Microsoft CO2-negativ sein, also mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen, als wir verursachen. Bis 2050 werden wir den gesamten Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, den Microsoft seit seiner Gründung im Jahr 1975 entweder direkt oder durch seinen Stromverbrauch emittiert hat.
Die Mondrakete, die zu diesem Ziel führt, ist noch nicht gebaut. Notwendig sind entschlossene Maßnahmen, neue Technologien, die in dieser Form heute noch nicht existieren, sowie eine innovative politische Weichenstellung. „Netto-Null“ ist ein ambitioniertes, ja sogar kühnes Ziel, aber eines, das laut Wissenschaft für uns und die nachfolgenden Generationen überlebenswichtig ist.
Die „Erde an KI…!?“-Community
Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Zusammenarbeit von vielen notwendig – nicht nur von einer Handvoll Software-Ingenieure. In diesem Sinne agiert auch unsere „Erde an KI…!?“-Community und Dialogplattform, die eine aktive Rolle in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion rund um Umweltschutz spielen wird. Entstanden ist die Community vor einem Jahr beim Earth Lab – gestern kamen beim 3. „Erde an KI…!?“-Meet-Up wieder rund 50 engagierte Community-Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Digital Eatery von Microsoft Berlin zusammen. Neben dem Vernetzen, Austauschen, technologische Ideen und Lösungen besprechen, ging es gestern ganz konkret um diese „Mondlandung“ – über das neue Ziel, das sich Microsoft gesetzt hat und wie es von außen zu bewerten ist.
Alexander Britz, Leiter Digitale Business Transformation & Künstliche Intelligenz bei Microsoft Deutschland, verdeutlichte in einem Impuls, dass Nachhaltigkeit kein neues Thema ist, das neue große Ziel CO2-negativ zu werden schon. Bereits seit 2012 ist Microsoft CO2-neutral. Aber neutral ist nicht gut genug, denn wie die meisten Unternehmen hat Microsoft diese Neutralität vor allem durch Investitionen in den CO2-Ausgleich erreicht und nicht durch die Verringerung des bereits emittierten Kohlenstoffdioxid. Deshalb wurde das Ziel letztendlich angepasst entlang der gesamten Wertschöpfungskette und das neue Ziel ist: Bis 2030 CO2-negativ.
CO2-Mathematik
Wie werden Emissionen genau gemessen? Wir müssen dabei zwischen drei verschiedenen Ebenen des CO2-Ausstoßes unterscheiden. Scope 1 umfasst direkte Emissionen, die wir mit unseren Geschäftsaktivitäten verursachen. Das können zum Beispiels Dienstreisen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein, dazu gehören aber auch unsere Rechenzentren, die zwar bis zu 93 Prozent energieeffizienter und bis zu 98 Prozent CO2-effizienter als herkömmliche Unternehmensrechenzentren sind, aber trotzdem eben CO2 emittieren.
Scope 2 bezeichnet indirekte Emissionen bei der Erzeugung von Strom und Wärme, die wir nutzten. Schwierig wird es bei Scope 3, der gleichzeitig den größten Teil einnimmt. Das sind Emissionen aus allen Aktivitäten, in die wir involviert sind. Gerade diese Stufe umfasst viele Bereiche, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. An all diesen Stellen gilt es anzusetzen.
Giulia Hauck, Innovation Strategist bei Sharkbite Innovation ordnete unser/dieses Vorhaben für die Community von mit einer Outside-In-Perspektive ein. Ihre Forderung: Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen. Microsoft geht hier einen wichtigen Schritt. Wir alle hinterlassen einen Fußabdruck in der Welt. Aber wir entscheiden auch, wie groß dieser ist. Die Entwicklung eines Bewusstseins darüber und die Diskussion über Alternativen ist ein wichtiger Schritt Richtung einer globalen ökologischen Intelligenz. Denn wer sich mit dem Thema auseinandersetzt und sich den Auswirkungen bewusst ist, trifft in Zukunft vielleicht andere Entscheidungen.
Lasst uns Nachhaltigkeit als Chance sehen und nutzen wir die Herausforderung als Inspiration, um neue erfolgreiche und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Giulia Hauck, Innovation Strategist bei Sharkbite Innovation
Noch stehen wir am Anfang wie Kennedy 1962: Alle Technologien, die wir für die Umsetzung brauchen, gibt es noch nicht. Aber Tradition darf keine Entschuldigung sein, Dinge nicht zu tun. Technologien entwickeln sich rasend schnell, wir dürfen uns bis dahin nicht zurücklehnen und warten, dass sich etwas ändert, sondern mit einem klaren Ziel uns selbst in die Verantwortung nehmen und uns die Herausforderung nicht aufschieben.
(…) Because that challenge is one that we are willing to accept. One we are unwilling to postpone. And one which we intend to win, and the others, too.
John F. Kennedy
Werdet Teil unserer Nachhaltigkeits-Community:
Alleine schaffen wir das nicht: Um den Austausch zwischen Politik, Entrepreneuren und Forschung zu fördern veranstalten wir regelmäßig die „Erde an KI…!?“–MeetUps. Die vielen Fragen und die lebendige Diskussion nach den Impulsen von Alexander Britz und Giulia Hauck haben gezeigt, wie wichtig diese Diskussionsplattform ist. Wir sind überzeugt, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen. Deshalb freuen wir uns schon jetzt auf das nächste Community-Treffen am 7. April bei Microsoft Berlin.