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Branche

Wo ist meine Lieferung? Keine schwarzen Löcher mehr in der Logistik

Ob ihre Lieferung verspätet ist, erfahren Frachtversender bislang erst dann, wenn es buchstäblich zu spät ist: Weder Käufer, Verkäufer noch Versender wissen, wo die Ware ist und ob sie vielleicht doch pünktlich ankommt. Ein Gespann aus einer Funktechnik und Cloud-Diensten verschafft endlich Einblick: Lieferungen lassen sich nahtlos überwachen. Logistikprozesse werden so flüssiger und es entstehen neue Geschäftsmodelle in der Logistikbranche. Wie genau arbeitet das Gespann aus Funk und Cloud?

Frachttracker

Über zu viel Transparenz können Frachtversender nun nicht gerade klagen: Nachdem eine Lieferung die Laderampe verlassen hat, wissen sie nicht, wo sich die Ware befindet – bis sie dann am Ziel eintrifft. Und das passiert regelmäßig später als geplant und erwartet.

Das Internet der (rollenden) Dinge will damit jetzt Schluss machen: Eine Möglichkeit, die schwarzen Informationslöcher zwischen Be- und Entladung auszuleuchten, ist ein Frachttracker. Also ein industrietaugliches Gerät, das am Ladeträger befestigt regelmäßig Auskunft gibt über seine derzeitige Position. Was das mit dem Internet der Dinge zu tun hat? Ein solcher Tracker, wie ihn beispielsweise das BPW Innovation Lab mit dem CargoTracer entwickelt hat, meldet die von ihm erfassten Daten wie Geokoordinaten oder Umgebungstemperatur an einen Cloud-Dienst. Im Fall des CargoTracers an verschiedene Azure-Angebote wie Azure Location Based Services, die unter anderem Verkehrsinformationen beisteuern. Vorteil für Anwender? Die Software errechnet automatisch die wahrscheinliche Ankunftszeit.

Möglich sind solche Tracker dank der Ultra-Schmalband-Funktechnik des französischen Anbieters Sigfox, die speziell für das Internet der Dinge entwickelt wurde. Die Technik hat eine große Reichweite und kommt gleichzeitig mit minimalem Energiebedarf aus, da nur alle 20 Minuten 12 Byte große Datenpakete übertragen werden. Betriebszeiten von bis zu zwei Jahren mit einer Batterie sollen so machbar sein.

Lieferungen lassen sich nahtlos überwachen
Aus Sicht junger Projekte wie des CargoTracers ist Azure ideal: Unternehmen müssen keine eigene, umfangreiche Infrastruktur aufbauen sowie betreiben und können auf schlüsselfertige Komponenten wie die Location Based Services zurückgreifen – ein immenser Vorteil in einem umkämpften Markt, in dem Tempo ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Außerdem wächst die Cloud-Infrastruktur auf Knopfdruck mit Ansprüchen und Nutzerzahlen. Damit Anwender Zugriff bekommen auf ihr Dashboard, melden sie sich per Azure Active Directory B2C bei ihrem Management-Portal an. Dort sehen sie beispielsweise den aktuellen Standort ihrer Lieferung und auch den zu erwartenden Lieferzeitpunkt.

BPW macht sich noch einen weiteren Vorteil einer Cloud-Architektur zunutze: offene Schnittstellen. Über solche lassen sich die Daten beispielsweise das ERP-System des Versenders übermitteln. Die Innendienstmitarbeiter sehen alle relevanten Daten zum Frachtauftrag in der vertrauten Softwareumgebung auf einen Blick.

Übrigens: Mittels Cloud lässt sich auch der Inhalt von Behältern mit Betriebsstoffen ermitteln. Wie?
Das erklärt die ausführliche Beschreibung des CargoTracer-Projekts des BPW Innovation Lab.