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Branche

Best Practice in Corona-Zeiten: DRAIS Gemeinschaftsschule

Bildungseinrichtungen haben in den vergangenen Wochen Großartiges geleistet, um ihre Schülerinnen und Schüler trotz Schulschließungen unterrichten zu können. Um die Umstellung auf Fernunterricht und den Aufbau einer digitalen Lernplattform schnell und sicher zu bewältigen, können Schulen sowie Lehrerinnen und Lehrer das kostenfreie Office 365 A1-Angebot und Microsoft Teams nutzen. Nun steht eine neue Herausforderung bevor: Die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Hilfestellung auf dem Weg in eine hybride Unterrichtspraxis bietet die LearnEd-Fortbildungsreihe. Alle Informationen zur Unterstützung durch Microsoft während der COVID-19-Krise finden Sie hier.

Best Practice in Corona-Zeiten: DRAIS Gemeinschaftsschule Karlsruhe

Die DRAIS Gemeinschaftsschule in Karlsruhe entstand aus einer Realschule und ist seit etwa zwei Jahren eine reine Gemeinschaftsschule. In ihr werden derzeit etwa 400 Lernende von rund 45 Lehrkräften unterrichtet. Das Besondere an dieser Schule ist ihr außergewöhnlicher Ganztagsentwurf, der nicht nur eigenständiges Lernen, sondern auch digitale Bildung in hohem Maße fördert. Wir führten ein Interview mit Karolin Zimmer, Mitglied im Schulleitungsteam und im Bereich Schulentwicklung für das Medienkonzept zuständig. Sie sprach mit uns über die Veränderungen, welche die Corona-Situation an der Gemeinschaftsschule mit sich brachte.

Bild von Karolin Zimmer

Gut gerüstet in Sachen Digitalisierung

Was den technischen Aspekt der schuleigenen Organisation betrifft, so konnten die Verantwortlichen bereits vor Corona nicht klagen: „Wir waren, was die Technik angeht, als Gemeinschaftsschule gut aufgestellt“, sagt Karolin Zimmer. Die Möglichkeiten für virtuelles Arbeiten sind vielfältig: flächendeckendes WLAN im Haus, eigene Schul-Cloud, jeder Klassenraum verfügt über Smartboards, zwei Tablet-Lerngruppen sowie eine Menge digitaler Bildungsangebote für die Schülerinnen und Schüler.

Weiterhin sind an der Schule viele technikaffine Mitarbeiter beschäftigt „und deswegen war das für uns, als diese Krise kam, nicht so dramatisch“, führt die Schulentwicklerin aus. Einziges Manko: Die hauseigene Cloud eignete sich für kollaboratives Arbeiten nur bedingt. Deshalb ging es „eher darum, dass wir keine Plattform hatten, mit der wir arbeiten konnten“, so Zimmer weiter.

Schnelle Microsoft-Unterstützung aus dem Privatbereich

Zum Zeitpunkt der temporären Schulschließung war guter Rat teuer. Doch gleich am Anfang kam es zu einer glücklichen Fügung, denn der Partner einer Lehrerin ist bei Microsoft beschäftigt. Neben seiner eigentlichen Arbeit bot er dem Kollegium seine Unterstützung in Form von Webinaren, Schulungskursen und Einzelsprechstunden an. Dieses Angebot nahmen gerade Lehrkräfte gern wahr, die noch nicht so versiert im Umgang mit der Technik waren. „Die Kolleginnen und Kollegen, die sich mit der Technik auskannten, arbeiteten parallel dazu in zwei Wochen das gesamte System in Office 365 und in Teams ein“, erzählt Karolin Zimmer.

Kein „Wissensverlust“ mehr dank Teams

Die Lehrerinnen und Lehrer nutzten damals die Osterferien dazu, sich zum Thema Teams weiterzubilden. Sie klärten die für die Schule essenziellen Fragen zu der Kollaborationsplattform: Wie kann man sie für das Kollegium und die Eltern nutzbar machen? Und wie sollen der Unterricht sowie die Verteilung und Auswertung von Aufgaben vonstattengehen? Am 20. April war es dann so weit, dass der durch Teams ermöglichte Online-Unterricht in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch starten konnte. Somit büßten die Lernenden nur den Schulstoff von zwei Wochen ein, denn gleich danach ging der Unterricht im Online-Format weiter.

Darüber hinaus hat die DRAIS Gemeinschaftsschule versucht, den Lernstoff „für die Kinder breitflächig anzubieten, damit sie in den anderen Fächern nicht so viel nachzuholen haben“, führt Zimmer aus. Deswegen wurden die Schülerinnen und Schüler ebenfalls in ihren Nebenfächern online beschult. Sie bekamen Aufgaben über Teams zugeschickt und auch Sprechstunden für etwaige Fragen standen zur Verfügung. Die Schulentwicklerin resümiert: „Das lief alles wunderbar an“.

Herausforderungen des Alltags: Internetverbindung und Endgeräteverteilung

Im Falle der Gemeinschaftsschule war es seitens der Lernenden gar nicht so leicht, die technischen Rahmenbedingungen zu realisieren. Karolin Zimmer erinnert sich: „Was uns Probleme bereitet hat, ist, dass einige Kinder zuhause kein tragfähiges Internet haben“. Diese Sorge konnte mithilfe eines Notbetreuungsplans aus der Welt geschafft werden. Dazu sollten die betroffenen Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen, wo sie einen festen Arbeitsplatz mit Headset vorfanden. So waren auch sie in der Lage, vollumfänglich am Unterricht via Teams teilzunehmen.

Doch die Notbetreuung hatte noch eine weitere Funktion: Lernende, die kein passendes Endgerät für den Online-Unterricht besaßen oder dieses nicht nutzen konnten, durften das Angebot ebenso nutzen. In Einzelfällen wurden sogar ausgediente Geräte wieder in Betrieb genommen und den betroffenen Kindern für das Lernen daheim zur Verfügung gestellt.

Screenshot von Microsoft Teams

Homeschooling in beide Richtungen

Die ersten Corona-Lockerungen im Mai brachten unter anderem mit sich, dass Schulen wieder teilweise öffnen konnten. Dies gab den Anstoß für die Etablierung eines hybriden Lehrkonzeptes. Damit sollten die Schüler wieder uneingeschränkt bei jedem Lehrer Unterricht haben. Nun werden die Abschlussklassen beispielsweise in drei Gruppen aufgeteilt, wobei sich jede von ihnen während der Lerneinheit in einem separaten Klassenraum befindet. Per Videoschalte über Teams ist es der Lehrkraft möglich, mit allen Gruppen gleichzeitig zu kommunizieren. Das Prinzip funktioniert auch mit Lehrenden, die im Home-Office arbeiten.

Ein anderer Ansatz kommt bei den Klassen der Stufen 5 bis 8 zum Tragen. Sie erhalten im wöchentlichen Wechsel entweder Online- oder Präsenzunterricht. Ersterer wird ausschließlich von den Lehrerinnen und Lehrern im Home-Office bedient. Die Lernenden hingegen, die für ihre Präsenzfächer im Schulgebäude sind, erhalten dort ihre Unterrichtseinheiten. Mit dieser logistischen Meisterleistung sind alle „in der Homeschooling-Woche sowie in der Präsenzwoche gut versorgt“, stellt die Schulentwicklerin fest. Auch die Schülerinnen und Schüler, die permanent im Homeschooling sind, da sie zur Risikogruppe gehören, werden auch in die Schule zugeschaltet und können so am Unterricht teilnehmen.

Der Best Case im Überblick: DRAIS Gemeinschaftsschule

Die DRAIS Gemeinschaftsschule in Karlsruhe verfügte schon vor der Krise über gute Grundvoraussetzungen für digitales Lernen. Es fehlte lediglich eine Plattform, die Fernunterricht ermöglichte. Teams sollte sich als Schlüssel dazu herausstellen, und innerhalb von nur zwei Wochen war die Online-Lehre eingerichtet. Mittlerweile wird das Kollaborationstool sogar ausgiebig für das ausgeklügelte hybride Lernmodell genutzt.

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