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Branche

Podcast #IndustryInnovators: Kann man Innovation lernen?

Der Begriff Innovation ist in aller Munde. Wir lesen und hören, dass die Digitalisierung Unternehmen und ganze Branchen dazu befähigt und antreibt, sich neu zu erfinden, innovative Geschäftsmodelle und Services zu entwickeln. Doch wie kann es Unternehmen gelingen, den Begriff tatsächlich mit Leben zu füllen? Dieser Frage widmen sich Julia Pühlhorn, Innovation Managerin bei der NÜRNBERGER Versicherung, und Manuel Holzhauer, Insurance Industry Executive, in der neuen Folge des Microsoft-Podcast #IndustryInnovators.

 


Verbraucher*innen spüren die Veränderungen vieler Branchen durch die Digitalisierung auch in ihrem Alltag. Beispiel Handel: Große Onlinemarktplätze, aber auch kleine Shops haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt – und mit ihnen die Erwartungen der Kund*innen an Service, Qualität und Lieferzeiten, nicht nur beim Onlineshopping, sondern in allen Lebensbereichen. So unterliegen auch Versicherungen und ihre Produkte diesen neuen Anforderungen. Die Herausforderung hierbei ist, dass sich Versicherungsprodukte im Kern nur bedingt transformieren lassen und – seien wir ehrlich – nicht besonders „sexy“ sind, dafür aber das Grundbedürfnis nach Sicherheit erfüllen. Daher ist es kein Grund für die Branche, die Themen Transformation und Innovation an den Nagel zu hängen – finden Julia Pühlhorn und Manuel Holzhauer. Stattdessen ginge es darum, das eigene Selbstverständnis weiterzuentwickeln – „vom bloßen Leistungsregulierer hin zum Service-Provider“, wie die Innovation Managerin es beschreibt. Es geht um Mehrwerte für den Kunden, möglichst geringe Hürden etwa beim Melden von Schäden oder Vertragsabschlüssen, und um eine optimale Kundenerfahrung. Doch wie kann der Branche dieser Schritt gelingen?

Unternehmenskultur: Treiber der Innovation von Innen

Das Zauberwort lautet, wie sollte es auch anders sein, Innovation. Diese kann auf verschiedenen Wegen entstehen: Einerseits aus der Organisation selbst heraus. Das hat die NÜRNBERGER Versicherung selbst unter Beweis gestellt, als sie 2015/2016 die Stellen der Innovation Manager im Unternehmen neu geschaffen hat. Ein wichtiger Schritt – aber noch lange nicht genug. Es ist wichtig, Innovation als ein Kulturthema zu begreifen. Nur wenn die kulturellen Rahmenbedingungen stimmen, können aus der Organisation heraus neue Ideen entstehen. Innovationswerkstätten und Duz-Kultur im Vorstand sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

Viel entscheidender ist der Teil der Unternehmenskultur, der sich unter der Wasseroberfläche befindet – etwa Verantwortung abzugeben und in kleinen agilen Teams zu arbeiten, die selbstständig entscheiden können. Die NÜRNBERGER Versicherung hat ihren Transformationsprozess damit gestartet, allen Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, neue Formate selbst zu erleben. Beispielsweise Hackathons, in denen die Mitarbeiter*innen sich mit Studierenden und Menschen aus ganz anderen Branchen austauschen konnten. Ziel dabei war es, den Kolleg*innen neue Denkweisen und Ideen zu zeigen, die sie selbst mitentwickelt haben. Der US-Ökonom Peter Drucker prägte einst den ikonischen Satz: „Culture eats strategy for breakfast“ – und er hat bis heute nicht an Wahrheit und Bedeutung verloren.

Der Kulturwandel in Unternehmen ist allerdings eine sehr langwierige und komplexe Herausforderung. Es braucht also weitere Hebel, um kurz- und mittelfristig Innovationen fördern zu können. Die NÜRNBERGER Versicherung setzt beispielsweise auch auf externe Impulse, vor allem aus der Gründerszene. Das Unternehmen arbeitet dafür eng mit Startups zusammen, ist Gründungspartner des InsurTech Hubs München und des Zollhofs Nürnberg.

Hemmt die Regulatorik technologische Innovationen?

Daneben bieten auch neue Technologien, wie künstliche Intelligenz, großes Potential für die Branche. Der große Vorteil von Versicherungen: Sie verfügen bereits über wertvolle Kundendaten, die sie bislang jedoch noch nicht ausreichend nutzen. Diese Daten eignen sich, um Risikobewertungen noch präziser zu machen – und vor allem, um präventiv zu handeln. Während Versicherungen ihre Kund*innen früher gegen ein bestimmtes Risiko versichert und im Schadensfall ausbezahlt haben, bietet die Analyse großer Datenmengen mit künstlicher Intelligenz nun die Möglichkeit, Schäden zu verhindern, bevor sie eintreten: etwa bei gesundheitlichen Risiken, aber auch bei Diebstählen – selbstverständlich unter Einhaltung aller gesetzlichen und regulatorischen Grundlagen zu Datenschutz und -sicherheit. Doch gerade diese Regulatorik, da sind sich Julia Pühlhorn und Manuel Holzhauer sicher, wurde von der Branche lange als Vorwand für den Stillstand genutzt. Dabei zeigen Startups und auch neu entstehende Geschäftsmodelle, dass Innovationen trotzdem möglich sind.

Wie die NÜRNBERGER Versicherung mit dem Thema umgeht, was Tankstellen der Versicherungsbranche voraus haben und ob man Innovation wirklich lernen kann – das und vieles mehr besprechen Julia Pühlhorn und Manuel Holzhauer in der neuen Folge unseres Podcasts #IndustryInnovators, verfügbar auf allen gängigen Podcast-Plattformen (Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts).

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