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Best Practice in Corona-Zeiten: Zwei Jahre später an der TU Dresden

Best Practice in Corona-Zeiten: Zwei Jahre später an der Technischen Universität Dresden

Bildungseinrichtungen haben in den vergangenen zwei Jahren Großartiges geleistet, um ihre Schüler*innen und Studierenden trotz immer wiederkehrender Schließungen und stetig neuer Quarantäneverordnungen unterrichten zu können. Ganze Gebäudekomplexe mussten mit WLAN ausgestattet werden, Lehrende und Lernende benötigten passende Endgeräte, digitale Lernplattformen mussten ausgewählt sowie eingerichtet und die Nutzer*innen im Umgang mit den neuen Tools geschult werden.

Zu Beginn der Pandemie haben wir Vertreter*innen von Schulen und Hochschulen befragt, wie sie den Wechsel zu digitalem Unterrichten gemeistert haben. Zwei Jahre später sprechen wir uns wieder und möchten wissen, wie es an den Bildungseinrichtungen weitergegangen ist, in welcher Phase der digitalen Transformation sie gerade stecken, welche Meilensteine hinter ihnen liegen und welche Ziele aktuell anstehen.

Schumannbau der Technischen Universität Dresden
Copyright: TU Dresden
Der Umstieg zu komplett digitaler Lehre hat an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden gut funktioniert.

An der Professur für Wirtschaftsinformatik-Informationsmanagement von Prof. Dr. Eric Schoop hat sich durch die Corona-Pandemie nichts Grundlegendes verändert. „Seit 2001 wird die digitale Lehre hier bereits erprobt und ist heute fest etabliert“, so Schoop. Im Mastermodul „Collaboration in the Virtual Classroom“ können im Sommersemester 2022 ca. 100 Studierende an acht Standorten (sechs albanischen Hochschulen, einer slowenischen Hochschule sowie der TU Dresden) zwei Monate an einer gemeinsamen Fallstudie arbeiten. In zwölf durch qualifizierte E-Tutor*innen moderierten Online-Lerngruppen mit jeweils acht Teilnehmenden, die sich nicht kennen, wird kollaborativ zusammengearbeitet.

Copyright: Technische Universität Dresden
Prof. Dr. Eric Schoop hat die Professur für Wirtschaftsinformatik-Informationsmanagement an der TU Dresden inne.

„Bereits 2014 stellte ich mein Lehrangebot für Masterstudiengänge komplett auf Blended Learning um, also ein sinnvolles Zusammenspiel von Präsenz- und E-Learning-Einheiten“, sagt Prof. Dr. Schoop. Durch die Corona-Pandemie wurde es dann notwendig, auch die Präsenzseminare online durchzuführen. „Dank Microsoft Teams kein Problem, denn in moderierten Konferenzen konnten auch Gruppenarbeiten in Breakout Rooms durchgeführt werden. Die Teilnahme war standortunabhängig und durch die englische Sprache sogar weltweit möglich“, erklärt uns Schoop, der bis Ende 2021 als E-Learning-Beauftragter der Fakultät Wirtschaftswissenschaften fungierte.

Hybride Lehre mit Microsoft Teams

Die Corona-Pandemie hatte jedoch einen maßgeblichen Einfluss auf die Erprobung der hybriden Lehre – vor allem in Bezug auf das Zusammenspiel der Lernenden vor Ort in den Seminarräumen und denen, die sich von zu Hause aus online „dazuschalteten“. Erste Erfahrungen konnten bereits Ende 2021 gemacht werden, die Grundlage bildet auch hier Microsoft Teams. Prof. Dr. Eric Schoop unterscheidet zwischen technischen und didaktischen Aspekten, die für die gelungene Hybrid-Lehre an der TU Dresden einbezogen wurden.

Technische Herausforderung: Studierende interagieren hybrid

Mithilfe eines Umhänge-Mikros, das Bewegung durch den Raum ermöglicht, können die Lehrenden die Online-Teilnehmer*innen ansprechen, während sie im Seminarraum auch ohne Mikro zu verstehen sind. Die Raumlautsprecher ermöglichen außerdem den Studierenden, die nicht vor Ort sein können, sich einzubringen und mit Wortmeldungen zu beteiligen. Prof. Dr. Eric Schoop nutzt eine AI-Kamera, die ihn im realen Raum verfolgt. An runden Arbeitstischen moderiert er die einzelnen Arbeitsgruppen. Die Kommunikation von diesen Tischen an die anderen Gruppen, die online in Breakout Rooms arbeiten, funktioniert über ein „Wurfmikrofon“ – einen fußballgroßen Styropor-Würfel mit eingebautem Mikro.

Effektive Gruppenarbeiten funktionieren nicht nur in der Präsenzveranstaltung

Die Veranstaltungen der Professur Wirtschaftsinformatik-Informationsmanagement an der TU Dresden funktionieren nach dem Prinzip des Flipped Classrooms. Über online bereitgestellte E-Lectures eignen sich die Studierenden die Grundlagen in ihrem jeweils eigenen Lern- und Arbeitstempo an. Alle 14 Tage findet dann ein interaktives, hybrides Seminar statt. In der ersten halben Stunde wird das jeweilige Thema durch eine Seminargruppe in Form einer zu präsentierenden Concept Map aufbereitet. Im Anschluss bearbeiten die Lernenden für weitere 30 Minuten an den runden Tischen bzw. in Breakout Rooms in Teams Fallstudienaufgaben. In der verbleibenden Zeit präsentieren sie die Ergebnisse. Die Lehrenden der Hochschule fungieren so nicht länger als Vortragende, sondern als Moderator*innen interaktiver Gruppenarbeiten.

Welche Möglichkeiten der interaktiven Gruppenarbeit mit Microsoft Teams und Whiteboard sich bieten, hat Alexander Singer in der Januar-Edition von „What’s New in EDU“ vorgestellt.

An der TU Dresden schätzen Dozierende und Studierende die Potenziale der digitalen Lehre und haben Microsoft Produkte als feste Bestandteile in das tägliche Lernen und Arbeiten integriert. Und das mit vollem Erfolg! Prof. Dr. Eric Schoop, Experte im Bereich des E-Learnings, „ist von dem zukunftsweisenden Charakter der Microsoft Tools für den Bildungssektor überzeugt.“