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Branche

Noch Luft nach oben: IoT bei deutschen Fertigungsunternehmen

Die neue Studie „Industrial IoT in Deutschland 2019/2020“ vom Marktforschungsinstitut IDC zeigt, dass deutsche Betriebe mit dem In¬ter¬net of Things (IoT) vor allem zwei Ziele verfolgen: Kosten senken und die Effi¬zienz steigern. Echte ‚revolutionäre‘ Projekte, bei denen das Potenzial des IoT ausgeschöpft wird, seien erst im Kommen. Im internationalen Vergleich herrscht hier tatsächlich Nachholbedarf.

 

Für die neue Studie zum IIoT in Deutschland hat IDC im Juli 2019 insgesamt 258 Unternehmen befragt. Bei 42 Prozent sind bereits IoT-Projekte umgesetzt worden oder werden derzeit in der Pilotphase gesteuert, und fast die Hälfte der befragten Unternehmen (47 Prozent) gab an, dass entsprechende Projekte aktuell geplant oder evaluiert würden. So lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass das IoT inzwischen in deutschen Unternehmen angekommen ist, und insbesondere der industrielle Mittelstand zeichnet für einen hohen Anteil an aktuellen Pilotprojekten verantwortlich.

Auch das Thema Edge Computing gewinnt gemäß der Studie hierzulande weiter an Bedeutung: 24 Prozent der Unternehmen geben an, die Datenanalyse bereits an den Ort der Datenerzeugung verlagert zu haben (sprich: am Rand der eigenen Netzwerke auszuführen); weitere 60 Prozent wollen nach eigenen Angaben den potenziellen Nutzen derzeit in aktuellen oder geplanten Pilotprojekten evaluieren. Die wichtigste Triebkraft sind für 34 Prozent der Befragten dabei die Beschleunigung von Datentransaktionen und ihre Verarbeitung in Echtzeit.

 

 

Die deutsche Industrie verfolgt mit dem IoT insgesamt allerdings noch einen eher konservativen Ansatz: Entsprechende Initiativen sind eng an Erwartungen wie Kosteneinsparungen (bei 40 Prozent der Befragten) sowie Effizienz- und Produktivitätssteigerungen (35 Prozent der Unternehmen) gekoppelt. Visionen? Revolutionen? In der Realität zumeist (noch) Fehlanzeige. Dabei ist das Potenzial des IIoT immens. Doch es bleibt bei eher zögerlichen ersten Schritten in Richtung der Verbesserung von Kundenerlebnissen (genannt von 26 Prozent der befragten Unternehmen) und Förderung von Innovationen (24 Prozent).

Hier ist man in anderen Ländern schon einen deutlichen Schritt weiter, wenn man einen Blick auf die Untersuchungsergebnisse aus der Microsoft-Studie „IoT Signals“ wirft. Weltweit sind dafür 3.000 Entscheidungsträger in Unternehmen befragt worden. 85 Prozent setzen bereits eigene IoT-Projekte um, und 88 Prozent von ihnen sind davon überzeugt, dass das IoT entscheidend für ihren Geschäftserfolg sei. Sie erwarten einen Return on Investment (ROI) von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren und wollen mit ihren Projekten insbesondere Innovationen wie neue Services entwickeln und damit völlig neue Geschäftsfelder erschließen.

In der Fertigungsbranche sind mit dem IoT ganz konkrete Ziele verbunden, wie die IoT Signals-Studie aufzeigt: Hersteller setzen das IoT demnach auch ein, um die Produktqualität und Compliance zu verbessern (45 Prozent), um so Kosten im Zusammenhang mit Reklamationen und Rückrufaktionen zu senken. Ein weiteres Anwendungsfeld ist das Finetuning von Produktionsplanung und Ressourcennutzung (43 Prozent) und die engere Koordination innerhalb der Supply-Chain-Netzwerke (ebenfalls 43 Prozent). Darüber hinaus setzen Fertigungsbetriebe auf IoT-Technologie, um die physische und virtuelle Sicherheit in ihrem Produktionsumfeld zu erhöhen (33 Prozent), um einerseits die Anlagen selbst abzusichern und andererseits ihr geistiges Eigentum nachhaltig zu schützen.

Wo also liegen die Gründe für den eher traditionellen Umsetzungsansatz in deutschen Unternehmen? Die IDC-Studie bringt auch hier Licht ins Dunkel: Sicherheitsbedenken und Fachkräftemangel stehen einem branchenweiten IoT-Siegeszug im Wege. So nennt fast ein Drittel der Befragten Herausforderungen bei Thema Cybersicherheit als Hemmschuh. Schließlich werden bei IoT-Projekten zumeist bestimmte Bereiche des OT und IT miteinander verknüpft, wodurch die Angriffsfläche eines Unternehmens sich vergrößert und auch die Fertigungssysteme und die OT-Daten umfasst. Zum Vergleich: In der globalen Microsoft-Studie äußern ebenfalls fast alle Befragten (97 Prozent) prinzipiell Sicherheitsbedenken bei der Umsetzung von IoT-Projekten, doch die Akzeptanz der Technologie an sich bleibt davon nahezu unberührt.

Tatsächlich existieren bereits entsprechend umfassende Security-Konzepte, doch diese bedingen eine Entscheidung für eine umfassende IoT-Plattform (wie beispielsweise Microsoft Azure IoT). Viele Pilotprojekte werden jedoch zumeist mit kleineren Eigenentwicklungen umgesetzt, sodass die Wahl einer marktüblichen Technologieplattform in vielen Betrieben zumindest hinausgezögert wird.

Herausforderungen ergeben sich durch die hohe Komplexität von IoT-Umsetzungsprojekten (genannt von 30 Prozent der von IDC befragten Unternehmen): IoT-Landschaften erfordern ein aktives, konstantes Management, um die gewünschte Struktur zu erhalten und die Sicherheit zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang kommt der Mangel an Fachkräften mit IoT-Know-how zum Tragen, wie mehr als die Hälfte der Befragten in der IDC-Studie angegeben hat. Ein ähnliches Bild zeichnet die IoT Scaler-Studie von Microsoft: Demnach stellt der Mangel an verfügbaren und qualifizierten Fachkräften 47 Prozent der Unternehmen weltweit vor echte Herausforderungen.

Die IDC-Studie für Deutschland und die internationale Microsoft-Studie kommen noch in weiteren Aspekten zu vergleichbaren Ergebnissen, zum Beispiel was die wichtigsten Technologietreiber für den IoT-Erfolg angeht: Dies seien aus Sicht der befragten Entscheider übereinstimmend künstliche Intelligenz (KI), Edge Computing und die schnelle Netzwerktechnologie 5G.

Abschließend bleibt festzuhalten: Beim IoT liegt jede Menge Potenzial auf der Straße. Wir unterstützen Unternehmen nicht nur mit einer leistungsstarken Plattform, sondern über unsere zertifizierten Partner auch mit profundem Branchen- und IoT-Fachwissen. Um den Erfolg von Kunden und Partnern mit dem Internet of Things weiter voranzutreiben, hat Microsoft beispielsweise angekündigt, bis 2022 rund 4,5 Milliarden Euro in intelligente Spitzentechnologien und Ökosysteme zu investieren. Profitieren Sie von diesen Innovationen und lassen Sie uns gemeinsam den Weg in eine vernetzte Zukunft beschreiten!

 

Weitere Ressourcen:

  • Sie wünschen eine Zusammenfassung der IDC-Studie „Industrial IoT in Deutschland“? Diese kann per E-Mail unter info_ce@idc.com direkt bei IDC angefordert werden.
  • Die aktuelle Microsoft-Studie „IoT Signals“ können Sie hier abrufen.
  • Auf der Suche nach einer marktführenden IoT-Plattform? Lernen Sie Azure IoT kennen!

 

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